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Projektwoche Madagaskar am Hümmling Gymnasium Sögel - Schule

Kinder auf dem Weg zur Schule - keine Selbstverständlichkeit in Madagaskar. Obwohl die neue Regierung derzeit viele Mittel für Bildung einsetzt mit dem Plan, alle Kinder bis 2015 zu alphabetisieren, liegt die Einschulungsquote zur Zeit nur bei etwa 54 Prozent. Gerade im dünn besiedelten Hochland müssen Kinder viele Hindernisse überwinden, um in die Schule zu gehen.


Fast alle Kleinbauernfamilien in den Dörfern des madagassischen Hochlandes leben unter dem Existenzminimum. Der tägliche Kampf ums Überleben lässt Eltern und Kindern wenig Möglichkeiten, an einen Schulbesuch auch nur zu denken. Viele bleiben auf der Strecke und brechen den Schulbesuch ab. Damit geht auch jede Chance für eine weitere Entwicklung und eine konkrete Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation verloren. Den Zusammenhang von Grundbildung und Entwicklung hatte der Jesuitenpater Père Boltz schon lange erkannt, als er vor zehn Jahren das Projekt VOZAMA gründete. VOZAMA, die Abkürzung des Satzes "Retten wir die Kinder Madagaskars".

Dorfschulen für über 20.000 Kinder

In den zehn Jahren seines Bestehens hat VOZAMA rund 630 informelle Dorfschulen gegründet und insgesamt schon weit mehr als 20 000 Kinder auf den Weg zur Schule gebracht. Was als kleines Projekt in einigen Dörfern um die Holzschnitzerstadt Ambositra begann, hat sich auf eine Fläche von fast 40 000 qkm in den Diözesen Fianarantsoa und Ambositra ausgebreitet. VOZAMA ist als madagassische Nichtregierungsorganisation anerkannt und ein gesuchter Gesprächspartner der neuen Regierung, wenn es um Bildung und den Ausbau des Schulsystems geht. Im madagassischen Hochland ist VOZAMA so etwas wie eine Bewegung für Bildung und die Rechte der Kinder geworden. 32 Inspektoren, pensionierte Lehrer, ziehen zu Fuß, per Fahrrad oder Moped übers Land, um die über 500 Schulabgänger vor Ort zu Junglehrern auszubilden. Eltern gehen regelmäßig zu Informationsveranstaltungen in die nächst größere Gemeinde. Lehrer und Inspektoren besuchen monatliche Fortbildungen und fast alle VOZAMA -Schüler (im letzten Jahr 7000!) machen sich nach zwei Jahren Dorfschule, gegebenenfalls mit Hilfe eines Stipendiums, auf den weiten Weg zu einer staatlichen oder privaten Schule, wo sie ihre Schulausbildung fortsetzen.

Netzwerk für Entwicklung

Neben den Schulen arbeitet die Organisation eng mit lokalen Kommunen sowie katholischen und evangelischen Kirchengemeinden zusammen und engagiert sich in allen Themenbereichen, die die Entwicklung der Dörfer angehen, wie z.B. umweltgerechte Landwirtschaft, Hygiene und Gesundheitserziehung. So ist dank VOZAMA in den letzten zehn Jahren in den beiden Diözesen Fianarantsoa und Ambositra, die zu den ärmsten der Insel gehören, ein enges Netzwerk für Bildung und Entwicklung geschaffen worden, das auch weit abgelegene Dörfer erreicht.

Dorfschule benötigt 300 Euro im Jahr

Obwohl VOZAMA immer größer geworden ist und mittlerweile fast 600 neben- und hauptberufliche Mitarbeiter zählt, ist die Struktur einfach geblieben und an die jeweils lokalen Gegebenheiten gerade der abgelegenen Dörfer angepasst. Nur 25 Euro kostet die Ausbildung pro Jahr für ein Kind, 300 Euro kostet jährlich der Betrieb einer ganzen Dorfschule. Aber nur wenn die Eltern und die Junglehrer sich vor Ort langfristig für die Schule einsetzen, wird sie auch weiter von VOZAMA getragen. Nach wie vor wird in den Schulen mit einfachen, aber zweckmäßigen Lehrmitteln gearbeitet. Ein Lese- und Rechenbuch wurde für alle VOZAMA-Schulen entwickelt. Dazu einige wenige Hilfsmittel für die Lehrer. Ansonsten gibt es Tafeln, Kreide und Matten, auf denen die Kinder sitzen können. Die Ausstattung der Räume mit Möbeln liegt nach wie vor in den Händen der Eltern. Ziel ist es, dass sie selbst die Zukunft ihrer Kinder und Familien gestalten und sich in den Dörfern die Situation bis in die einzelnen Familien hinein merklich verbessert.

 

Quelle Misereor
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