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Projektwoche Madagaskar am Hümmling Gymnasium Sögel - kleiner Sprachführer

MADAGASSISCHE SPRACHE: EIN BISSCHEN THEORIE!

Die madagassische Sprache stammt vom Austronesischen ab, das ist eine Gruppe indonesisch-malaischer und arabischer Sprachen. Die Ankunft der Europäer im 18. Jahrhundert hat die madagassische Sprache stark beeinflusst. Daher tauchen oft Woerter auf; die vom Englischen (z.B. "latabatra" von  "table" oder "penina" von "pen") oder vom Franzoesischen ( "savony" von "savon") abgeleitet wurden.1972 wurde versucht, das Schulsystem auf ganz Madagaskar zu reformieren und eine für alle Regionen angepasste Sprache auf den Weg zu bringen. Das Projekt ist jedoch durch mangelnde finanzielle Ressourcen für die Buchveröffentlichung gescheitert. Zur Zeit neigen die Madagassen sehr oft dazu, französische Vokabeln zu verwenden, wenn sich die madagassische Äquivalenz fuer das Wort  nicht findet oder sehr lang ist. Daher hört man oft eine aus dem Madagassischen und dem Französischen gemischte Sprache. Beispiele sind: "milalao ordinateur" (am Computer spielen), "misotro jus" anstatt "misotro ranom-boankazo" (Obstsaft trinken).

Auf Madagaskar leben achtzehn verschiedene Volksstämme. Daraus ergibt sich die Existenz ganz vielfältiger Dialekte, die von Region zu Region variieren. Trotzdem verständigen sich alle Madagassen in dem Merina-Dialekt, also in der Mundart vom Hochplateau, die als Hochmadagassisch gilt. Das Madagassische hat 21 Buchstaben: A, B, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, R, S, T, V, Y, Z  O [U], S [SS], V [W], Z [S].   Beispiele: Rano [ranu], Malagasy [Malagassi], Zaza [sasa], Vazaha [Wasa(h)a]. Ausserdem gibt es zusammengesetzte Konsonanten wie TR, TS, NDR, NJ: "tranonao" (dein Haus), "tsena" (der Markt), "masoandro" (die Sonne), "akanjo" (das Kleid).  

Im Madagassischen unterscheidet sich das Nomen vom Genus her nicht, d.h. man braucht nicht im Kopf zu behalten, ob dieses oder jenes Wort Maskulinum oder Femininum ist. Für alle Wörter findet  der Artikel "ny" Gebrauch. 

Im Madagassischen gibt es Wörter, die zweimal wiederholt werden. Dies trägt zur Steigerung oder Abwertung des Adjektivs bei. Z.B. "mangatsiaka" (dt. kalt) wird "mangatsiatsiaka" und bedeutet "kühl", "nicht so kalt", "tsara" (dt. schoen) wird "tsaratsara" und hat die Bedeutung von "gut genug", "nicht so gut"  Zusammengesetzte Wörter, die durch einen Bindestrich oder ein Apostroph verbunden werden, kommen genauso oft vor wie im Deutschen. Z.B. "zazavavin- drano" heißt "Meeresjungfrau" oder "ron'ovy" bedeutet  "Bruehe von Kartoffeln".   

Die Satzstruktur ist sehr einfach und flexibel. Der Satz beginnt in der Regel mit einem Verb. Darauf folgt das Objekt und erst dann das Subjekt. Das Verb wird nicht konjugiert:   Mitsangatsangana (Verb: spazieren gehen) ery (Ergänzung: dort) aho (Subjekt: ich).  Matory (Verb: schlafen) ianao (Subjekt: du).  Nihinam-bary (Verb: Reis essen) aho (Subjekt: ich). 

Es gibt nur drei Tempora: Präteritum, Präsens und Futur. 

Präteritum: Das Verb wird mit "N(O)" am Anfang geschrieben: "natory"  

Präsens: Das Verb beginnt mit "M": "matory"  

Futur: Das Verb beginnt mit "H(O)": "hatory"  

Fast alle Namen der Madagassen tragen auch einen Sinn. Sie fangen mit dem Artikel "Ra" im Allgemeinen an und haben einen Zusatz wie z.B. der Name "Rasoa": "Soa" = etwas Schoenes, der Name "Ratiana": "Tiana" =  wird geliebt, der Name "Randry": "Andry" = Sockel, Stütze, Halt oder der Name "Ravola": "Vola" = Geld. 

Die Namen fast aller Städte haben eine Bedeutung (siehe Städtenamen)  

Quelle Madagaskar Info
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