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Projektwoche Madagaskar am Hümmling Gymnasium Sögel - Infos

Geographie [Bearbeiten]

Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt. Sie wird auch der „achte Kontinent“ genannt. Diese Bezeichnung rührt aber weniger von der Größe der Insel her als von ihrer lange isolierten Entwicklung, die eine sehr eigenständige Natur entstehen ließ: Madagaskar wurde vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren von Indien getrennt.

Das zentrale Madagaskar ist eine Hochebene mit durchschnittlichen Höhen von 1.100 m. Es fällt nach Osten schroff und steil ab, während der Anstieg im Westen sanfter ausfällt. Das Plateau gipfelt im Maromokotro, dem mit 2.876 m höchstem Berg der Insel.

Klima [Bearbeiten]

Auf Madagaskar herrscht ein tropisches Klima. Die Niederschläge nehmen von Ost nach West kontinuierlich ab. So fallen an der Westküste jährlich teilweise nur 500 mm pro Jahr. während es an der Ostküste regional schonmal 4000 sein können. Die Temperaturen schwanken während des Jahres nur gering, ausgeprägte Jahreszeiten gibt es nicht, lediglich eine Trocken- und eine Regenzeit. Nur im Hochland im Inneren der Insel kann es im Winter schonmal etwas kühler sein, hier können die Nachttemperaturen auch ab und zu deutlich unter 10°C sinken.

Flora [Bearbeiten]

Die Insel ist ursprünglich nahezu komplett bewaldet gewesen. Die küstennahen Zonen sind dabei von tropischem Tieflandregenwald bedeckt. Von den ursprünglichen Regenwäldern sind nur noch 4 % erhalten. Die größten zusammenhängenden Regenwaldflächen, die noch existieren, liegen auf der Masoala-Halbinsel. Von Osten nach Westen geht der Regenwald allmählich über die Feuchtsavanne in die Trocken, im Süden auch Dornsavanne über.

Fast 90 % der Insel sind nunmehr von Steppe bedeckt, Wiederaufforstungsversuche waren bislang weitgehend erfolglos, eine natürliche Rekultivierung der Brachflächen durch den Wald findet so gut wie nicht statt. Die fruchtbarsten Böden liegen in der Nähe der Hauptstadt, sind aber durch deren Expansion stark bedroht.

Fauna [Bearbeiten]

Durch seine lange geographische Isolation beherbergt Madagaskar eine einzigartige Fauna. Urtümliche Tiergruppen wie die Lemuren und andere Halbaffen kommen nur hier vor. Die Raubtiere sind auf Madagaskar nur durch einige Arten abweichender Schleichkatzen vertreten, die Fossa, die Fanaloka und den Falanuk. Eine weitere rein madagassische Tiergruppe sind die igelähnlichen Tenreks. Die Bernierente, die heute zu den seltensten Wasservögeln der Welt gehört, ist ein weiteres Beispiel. Dafür fehlen auf der Insel viele Arten wie zum Beispiel Affen und Giftschlangen. Noch bis vor relativ kurzer Zeit verfügte Madagaskar auch über eine ausgeprägte Megafauna, die etwa die gewaltigen Elefantenvögel, verschiedene Arten von Riesenlemuren wie Megaladapis und Palaeopropithecus, drei Arten von endemischen Nilpferden und viele andere außergewöhnliche Tiere beinhaltete. Das Verschwinden dieser Tiere wird allgemein mit der Besiedlung der Insel und der daraus resultierenden Bejagung, sowie der massiven Lebensraumzerstörung durch Brandrodung in Zusammenhang gebracht.

Städte [Bearbeiten]

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Antananarivo 1.391.506 Einwohner, Toamasina 206.390 Einwohner, Antsirabe 182.804 Einwohner und Fianarantsoa 167.240 Einwohner.

Siehe auch: Liste der Städte in Madagaskar

Bevölkerung [Bearbeiten]

Die Madagassen bilden eine kulturell homogene Bevölkerungsgruppe, bestehend offiziell aus 18 miteinander verwandten Bevölkerungsgruppen (foko). Die kulturelle Einheit drückt sich insbesondere durch die gemeinsame Sprache (Madagassisch) aus, wobei einzelne Ethnien eigene Dialekte verwenden und Sitten und Gebräuche lokal variieren.

Im Allgemeinen leben die Madagassen sehr traditionsbewusst, wobei ausländische kulturelle Einflüsse im Laufe der Zeit immer wieder integriert worden sind, vor allem in den Städten. Dem umfangreichen kulturellen Reichtum gegenüber steht eine weit verbreitete materielle Armut, verursacht durch jahrzehntelange aus- und inländische Ausbeutung und mehrere jährliche Naturkatastrophen (Wirbelstürme, Dürre).

Das große Bevölkerungswachstum in Verbindung mit dem traditionellen Abbrennen von Wald für landwirtschaftliche Zwecke und der Rodung für Bau, Heizmaterial und andere Zwecke verursacht große ökologische Probleme. Die Waldfläche ist seit den 1950er-Jahren massiv geschrumpft.

  • Religion

ca. 3,5 Mio. Katholiken, ca. 3 Mio. Protestanten, etwa 1,5 Mio. Moslems, im übrigen Animisten [1]

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Geschichte [Bearbeiten]

Hauptartikel: Geschichte Madagaskars

Historische Karte von Madagaskar im Größenvergleich zu Sachsen (1888)

Nur wenig ist bekannt über die erste große Einwanderungswelle nach Madagaskar, die man auf das dritte bis sechste Jahrhundert nach Christus datiert. Bei diesen ersten Besiedlern der Insel handelte es sich jedoch nicht, wie man vermuten könnte, um Afrikaner, sondern um Protomalaien (s. Malaien), deren Wurzeln ursprünglich in Süd-China lagen. Über Südostasien breiteten sich die Protomalaien im Zuge der austronesischen Expansion über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten südwärts nach Polynesien und – vermutlich vom Süden der indonesischen Insel Kalimantan aus ausgehend – bis nach Madagaskar aus. Unklar ist, ob sie auf direktem Weg oder in Etappen über Indien und das afrikanische Festland ihr Ziel erreichten.

Die Besiedelung Madagaskars durch Afrikaner geschah später und großteils wahrscheinlich nicht freiwillig. Die meisten wurden von arabischen Sklavenhändlern von der Ostküste des afrikanischen Kontinents nach Madagaskar verschleppt. Die Araber beherrschten bis ins 19. Jahrhundert hinein große Teile des madagassischen Außenhandels.

Madagaskar war zunächst dünn besiedelt. Erst mit zunehmender Bevölkerung bildeten sich Königreiche heraus, von denen die der Sakalava und Merina sowie der Betsileo die bedeutendsten waren.

Am 10. August 1500 sichtete der portugiesische Seefahrer Diego Dias als erster Europäer Madagaskar und nannte die Insel São Lorenço. Später erscheint die Insel auch unter dem Namen Santa Apolonia auf den Karten der Portugiesen.

Das Königreich Madagaskar [Bearbeiten]

Mit Beginn der Herrschaft des Andrianampoinimerina kann man von der politischen Einigung der Insel Madagaskar und damit vom Königreich Madagaskar sprechen.

Andrianampoinimerina (17871810): Andrianampoinimerina war zunächst bis 1794 König von Ambohimanga (Königssitz 20 km nördlich von Antananarivo). 1794 eroberte er das kleine Königreich von Antananarivo und verlegte seinen Amtssitz von Ambohimanga nach Antananarivo.

Nach und nach weitete Andrianampoinimerina seinen Einflussbereich fast auf die gesamte Insel aus. Er erließ viele Gesetze und organisierte die Verwaltung des Landes und gilt bis heute als ein bedeutender Herrscher des Landes.

Radama I. (18101828): Radama folgte seinem Vater Andrianampoinimerina auf den Thron. Er öffnete die Insel vorsichtig gegenüber dem Ausland, wobei er vor allem Kontakte zu den Engländern suchte, die sich mit den Franzosen um die Vorherrschaft im indischen Ozean stritten. Er reorganisierte die Armee nach englischem Vorbild. Während seiner Regierungszeit gab es erste industrielle Ansiedlungen der Engländer an der Ostküste. Englische Missionare übersetzten die Bibel in das Madagassische und führten die lateinische Schrift ein.

Ranavalona I. (18281861): Nach dem frühen Tod Radamas regierte seine Ehefrau Ranavalona das Land mit eiserner und grausamer Hand. Folterungen und Hinrichtungen war unter ihrer Regentschaft an der Tagesordnung. Sie verbannte fast alle Ausländer von der Insel (mit Ausnahme ihres französischen Beraters Jean Laborde) und reduzierte die Beziehungen zum Ausland auf ein Minimum. Die Ausübung des christlichen Glaubens wurde ebenfalls verboten.

Radama II. (18611863): Der zweite Radama war der Sohn von Ranavalona I. Er war gemäßigt und begann während seiner kurzen Regierungszeit wieder Kontakte zum Ausland aufzunehmen. Sein liberaler Kurs gefiel jedoch nicht allen und er fiel nach nur zweijähriger Regierungszeit einem Mordanschlag zum Opfer.

Rasoherina (18631868): Sie war die (erste) Witwe von Radama II. Rasoherina wandte sich während ihrer Regierungszeit den Engländern zu. Sie heiratete den Premierminister Rainilairivony, der als graue Eminenz im Hintergrund die eigentliche Macht ausübte und in der Folge auch von den beiden Nachfolgerinnen auf dem Königsthron geheiratet wurde.

Königin Ranavalona III. von Madagaskar (1861–1917)

Ranavalona II. (18681883): Sie war die zweite Witwe von Radama II. Sie führte den Protestantismus als Staatsreligion ein. Der traditionelle Ahnenkult wurde davon nur wenig berührt und lebt bis heute parallel zum Christentum weiter. 1883 versuchten die Franzosen erneut in Madagaskar gewaltsam Fuß zu fassen. Ein zweijähriger blutiger Krieg begann.

Ranavalona III. (18831896) (* 1861; † 1917): Ranavalona III war die Nichte ihrer Vorgängerin. Sie bestieg den Thron während der französischen Invasion. Es gelang der madagassischen Armee noch einmal, die Eindringlinge zurückzuschlagen. 1896 konnten sich die Franzosen schließlich durchsetzen und errichteten ein französisches Protektorat in Madagaskar. Königin Ranavalona III. wurde von den französischen Besatzern zur Abdankung gezwungen und ins Exil nach Algerien geschickt. Sie war die letzte Merina-Königin von Madagaskar.

Kolonialzeit [Bearbeiten]

Auf der Kongo-Konferenz 1885 wurde Madagaskar Frankreich als Interessengebiet zugesprochen. 1896 konnte sich Frankreich gegen den Widerstand der Madagassen etablieren, als Manifestation und Symbol der Machtübernahme wurde noch im gleichen Jahr die letzte Königin von Madagaskar abgesetzt.

Während der Kolonialzeit 1896 - 1960 herrschten die Franzosen teils mit brutaler Militärgewalt. 1945 wurden die Unabhängigkeitsbewegungen MDRM, PANAMA und JINA gegründet. Aufgrund militärischer Unterlegenheit und schlechter Organisation der Rebellen wurde der Aufstand von französischen Truppen niedergeschlagen, die Führer des MDRM wurden verhaftet und z.T. exekutiert. Das MDRM wurde - als populärste Befreiungsbewegung - von der Kolonialverwaltung beschuldigt, den Aufstand organisiert zu haben. Wahrscheinlich ist der Aufstand jedoch von den Geheimorganisationen PANAMA und JINA organisiert worden. Das MDRM lehnte den Aufstand ab. Das Kriegsrecht wurde bis 1950 aufrechterhalten. Bis 1955 waren alle politischen Aktivitäten verboten, erst 1956 wurde das Wahlrecht wieder eingeführt. Das MDRM wurde völlig zerschlagen. Der Krieg forderte 60.000-100.000 Todesopfer. [2].Es gibt auch andere Schätzungen die von 8.000 - 12.000 Tote ausgeht.Wobei angenommen wird das die weit höheren Opferzahlen (bis 100.000) auf einer falschen Schätzung des französischen Militärs von 1949 beruhen .[3].


Siehe auch: Madagaskar-Plan, Französische Kolonien

Briefmarke der Kolonialzeit

Ende der Kolonialzeit und Republik [Bearbeiten]

1958 wurde Madagaskar Republik in der Communauté Française und erlangte am 26. Juni 1960 schließlich die Unabhängigkeit. 1971 wurde das Land von Bauernunruhen erschüttert. Zwischen 1972 und 1975 regierte eine Militärdiktatur. Ab 1975 herrschte ein sozialistisches Regime, das sich erst Anfang der 1980er-Jahre wieder dem Westen näherte. Eine neue Verfassung beschränkt seit 1992 die Macht des Präsidenten.
Durch sie wurde Madagaskar zu einer Präsidialrepublik, deren erster Präsident aber nach vier Jahren abgesetzt wurde, da er seine verfassungsmäßigen Kompetenzen überschritt.

Daraufhin wurde 1996 Didier Ratsiraka von der Partei Association pour la Renaissance de Madagascar (kurz AREMA, etwa „Vereinigung zur Wiedergeburt Madagaskars“, heutiger Name Avant-garde pour la rénovation de Madagascar, etwa „Avantgarde/Vorhut zum Wiederaufbau Madagaskars“), die in den 1970er-Jahren als Einheitspartei unter dem Namen Avant-garde de la Révolution Malgache („Vorhut der madagassischen Revolution“) die Macht innehatte, mit knapper Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt, aber erst nach einigem Zögern des Verfassungsgerichts vereidigt.

Ratsiraka setzte kurz nach seiner Vereidigung Mitte 1998 eine Verfassungsänderung durch, die ihm mehr Macht zusprach. Im April 2001 wurde zum ersten Mal die zweite Kammer, der Senat, gewählt.

Bei den Präsidentschaftswahlen am 16. Dezember 2001 erhielt Marc Ravalomanana offiziell anfangs keine absolute Mehrheit (46 %), weigerte sich aber, sich einem zweiten Wahldurchgang zu stellen, da er seinen Informationen nach 52 % der Stimmen erhalten hatte. Am 28. April gab das Verfassungsgericht aber ein neues Ergebnis heraus, wonach er mit 51,3 % (gegenüber 35 % für den bisherigen Präsidenten) gewonnen hatte. Ravalomanana wurde vom Verfassungsgericht zum Sieger erklärt. Dazwischen lagen turbulente Monate mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Der bisherige Präsident Didier Ratsiraka floh, Ravalomanana rief zu Generalstreiks auf und es gab 30 bis 40 Tote.
Auch wenn sich die Lage mittlerweile wieder stabilisiert hat, sind die Unzufriedenheit und Armut der Bevölkerung weiterhin sehr groß. Auch von der Wirtschaftskrise infolge der Unruhen hat sich Madagaskar nach wie vor nicht vollständig erholt.

Am 18. November 2006 versuchte Andrianafidisoa in einem Militärputsch den Präsidenten zu stürzen.

Satellitenfoto Madagaskar

Politik [Bearbeiten]

Siehe auch: Hauptartikel Politik in Madagaskar

Innenpolitik [Bearbeiten]

Staatsoberhaupt der zentralistisch strukturierten Republik Madagaskar ist ein demokratisch gewählter Präsident. Das Parlament ist als Zweikammersystem aufgebaut: Die Nationalversammlung hat 150 auf vier Jahre gewählte Mitglieder. Die zweite Kammer, der Senat, vertritt die sechs autonomen Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga, Toamasina und Toliara. Ein Drittel der Senatsangehörigen wird vom Präsidenten ernannt, die übrigen gewählt. Jede Provinz verfügt über ein Provinzparlament, deren Angehörige direkt vom Volk gewählt werden. Die Regierungschefs der einzelnen Provinzen werden vom Präsidenten ernannt. Im Zuge moderater Dezentralisierung wurde Madagaskar darüber hinaus in 22 Regionen eingeteilt. Auch ihnen stehen vom Präsidenten ernannte Chefs vor.

Quelle Wikipedia
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